Wachsen wir über uns hinaus!

Ein Brief unserer Kinderschutz-Referentin für alle Eltern und Familien. Kommen Sie gut durch die Ostertage!

Liebe Eltern,

viele Familien müssen derzeit enorm über sich hinauswachsen: gemeinsam Schulaufgaben lösen, eine neue Tagesstruktur finden, auf Freunde verzichten, Kindern diese komplizierten Zeiten erklären, vielleicht mit Existenznöten umgehen, evtl. mehr Konflikte lösen, noch mehr Trost spenden, z.B. wenn eine Geburtstagsparty ausfallen oder auf die Zuwendung und Unterstützung durch Großeltern verzichten werden muss.

Daneben sollen Sie auch noch Ihrer Arbeit nachgehen oder es werden sogar erhöhte Anforderungen an Sie gestellt, z. B. wenn Sie im Gesundheitsbereich oder in der Versorgung tätig sind. Jede Familie wird ähnliche, aber auch unterschiedliche Themen bewegen. Nun steht auch noch das frühlingshafte Osterfest vor der Tür – Osterfeuer, Familienfeiern oder gemeinsame Reisen mussten abgesagt werden.

Wir glauben, dass es in dieser unsicheren, anstrengenden Zeit nicht überraschend ist, wenn Kinder und Eltern an ihre Grenzen kommen. Lassen Sie uns gemeinsam mutig sein und aussprechen, dass vielleicht auch die engagiertesten Eltern „mal die Nerven verlieren“, nicht die besten Zuhörer oder Tröster sein können, mit Kindern grob werden oder die Kinder Zeuge von heftigen Elternkonflikten werden, was Sie eigentlich immer vermeiden wollten. Möglich, dass Sie solche Situationen bei sich selbst, bei Ihrem/ Ihrer Partnerin, bei Bekannten oder Verwandten beobachten. Solche Momente, in denen wir jemanden verletzt haben, vor allem Kinder, vergisst in der Regel niemand. Häufig ist man danach mit Erklärungsversuchen, Entschuldigungen, Schuldgefühlen oder Gefühlen von Hilflosigkeit beschäftigt.

Wenn Spannungen entstehen oder anhalten und sich nicht mehr wie gewohnt kontrollieren lassen, kann es ungewollt zu Kettenreaktionen kommen, in denen sich der Stress entlädt. Jeder hat andere Strategien mit Stress umzugehen. Besinnen Sie sich darauf, was Ihnen in anderen Situationen schon geholfen hat – z.B. am Arbeitsplatz oder tauschen Sie sich mit anderen Eltern und/oder Ihren Partner*innen aus, wie Sie hochgekochte Emotionen möglichst wenig an den Kindern auslassen.

Denken Sie auch daran, dass Sie für die Kinder das wichtigste Vorbild sind und ihnen vorleben, wie Sie mit Herausforderungen umgehen. Es gibt Untersuchungen, die herausgefunden haben, dass Kinder bis zu 80% ihres Verhaltens durch die Vorbildfunktion der Eltern und nicht durch viele Worte und Erklärungen entwickeln.

Wir möchten Sie heute dazu ermutigen, über solche Situationen zu sprechen und nicht damit alleine zu bleiben. Denn wir sind uns sicher, dass es hilft, darüber zu sprechen: Um sich zu entlasten, „im Laut-Denken“ selbst Lösungen zu finden oder von den guten Ideen vertrauter Ansprechpartner zu lernen.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie alles Gute. Kommen Sie gut durch diese herausfordernden Zeiten.

Katrin Hentze, FRÖBEL-Kinderschutzbeauftragte

Wo finden Sie Hilfe?

 

Ihr Kindergarten! Wenn Sie einen guten Kontakt zur Leitung oder zu pädagogischen Fachkräften haben, dann scheuen Sie sich nicht, einfach mal mit den Ihnen vertrauten Menschen zu sprechen, die ja auch Ihr Kind und manchmal Ihre Familie gut kennen!

Die Familienberatungsstellen von Fröbel bieten vertrauliche, kostenlose und anonyme
Beratungen an:

Beratung auf Deutsch: Telefon 0179 2693765

Counselling in English: Ralf Cebulla - 0176 34659724

Counselling in Farsi: Natalie Samimi - 0176 42058064

Counselling in Spanish: Natalie Samimi - 0176 42058064

Counselling in Vietnamese: Hanh Nguyen - 0176 34670343 

Montags bis freitags 10 –12 Uhr, montags bis donnerstags 15 –17 Uhr

Monday, Wednesday, Friday 10 – 12 a.m., Wednesday 3 – 5 p.m.

Elterntelefon der „Nummer gegen Kummer“: 0800 111 0 550:

Montags bis freitags 9 – 11 Uhr, Dienstags und donnerstags 17 – 19 Uhr

Weitere Angebote

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